writtenby.ch - Freies Texte Portal

Startseite

Texte
Kurzgeschichten
Lyrik
Romane
Experimentelles

Suchen
Texte
Autoren

Autorenbereich
Publizieren
Registrieren
Regeln

Writtenby
Datenschutz
Gönner werden
Impressum & Kontakt
 
Kurzgeschichten > Wahre Geschichten

Linien

von yuki >>

Keuchend saß ich in meinem kleinen dunklen Zimmer auf dem Boden.
Die Stimme hämmerte in meinem Kopf: "Wertlos...! Wertlos...!"
Schon den ganzen Tag versuchte ich sie so gut wie möglich zu ignorieren, aber es fiel mir immer schwerer.
„Ich bin wertlos.“, dachte ich. „Nutzlos…Wertlos…“
Ich hob den Kopf.
Da war ein Mädchen mit braunen langen Haaren und einem schmalen Gesicht.
Ihre grünen Augen starrten direkt in die meinen.
Eine Träne lief über ihre Wange.
Sie war sehr bleich, es ging ihr nicht gut.
Ich wollte sie trösten, und streckte meine Hand aus.
Ich stieß gegen den Spiegel.
In diesem Moment sah ich hinter mir etwas aufblitzen und drehte mich um.
Da lag sie, die Klinge, die ich schon vor ein paar Wochen ausgebaut hatte, weil ich wusste, ich würde sie irgendwann brauchen. Ich dachte nur noch an eines: Schmerz.
Ich musste mich bestrafen für meine Taten, für die Freundschaften, die ich zerstört hatte, das Vertrauen, dass ich nicht geben konnte, die Lügen, die ich erzählt hatte, das falsche Lächeln, dass ich aufgesetzt hatte.
Langsam, ganz langsam ging ich zum Tisch, und nahm sie in die Hand, drehte sie beinahe zärtlich in den Fingern. Sie lachte mich an. Sie flüstere. Ich hörte nicht hin.
Ich nahm sie und hielt sie sachte an meinen Arm.
Gedanken rasten durch meinen Kopf: „Ich habe eine Freundschaft zwischen zwei Menschen zerstört, von denen ich einen nicht einmal kannte. Ich bin ein schlechter Mensch. Ich darf nicht schlecht sein... Darf nicht… Ich muss… Ich will…“ Ich zog die Klinge durch.
Ein scharfer Schmerz durchzuckte meinen ganzen Körper, mein Gehirn schrie.
Doch Sekunden später war der Schmerz weg, verschwunden.
--->
Seite von 2
Kommentare (0)