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Amoklauf
von Anuvièl >>
Sie sitzt regungslos am Bordstein. Die Hände verbergen ihr verweintes Gesicht. Sie hat vor kurzem aufgehört zu weinen. Niemand erbarmt sich ihrer. Warum auch, sie ist die Mutter des Amokläufers und hat erfahren, dass ihr Sohn sich in einem Schulzimmer mit 28 weiteren Personen verschanzt hat. Warum? Das ist die einzige Frage die ihr durch den Kopf geht. Sie hat doch alles für ihren Sohn getan, was ihr möglich gewesen war.
Ein lauter Aufschrei lässt sie aus ihren Gedanken hochfahren. Sie steht langsam auf, dreht sich zur Grundschule um, in der ihr 22 jähriger Sohn eine Lehrerin und 15 Schüler gekidnappt hat. 'David war doch immer so ruhig und schien zufrieden.‘ geht es ihr durch den Kopf, als sie den Grund des Schreis sieht. Ein kleiner Junge steht auf dem Sims des geöffneten Fensters. Zitternd hält er sich am Rahmen fest und scheint mit jemandem im Innenraum zu reden. „Das muss dieses Monster sein mit dem er redet!“ erklärt einer der wütenden Väter. „DAS IST MEIN SOHN!“ kreischt eine junge Mutter hysterisch und rennt durch die Polizeiabsperrung auf den Rasen unterhalb des Fensters. Ein junger Mann schaut aus dem Fenster, in seinem Gesicht ein dämonisches Grinsen. Er ruft der Frau etwas zu, was man von so weit nicht hören konnte, aber die Frau bleibt abrupt stehen, schlägt die Hände über den Kopf und fleht um das Leben ihres Sohnes. „NIMM MICH, BITTE! Erschiess mich, aber lass meinen Sohn am Leben!“ ,sie geht auf die Knie, eine Polizistin sprintet zu ihr und hilft ihr wieder hoch.
Ein lautes, teuflisches Lachen dringt aus dem Innenraum des geöffneten Fensters, dann ein Schuss. Der kleine Körper, der die ganze Zeit zitternd auf dem |
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