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Es wird sein Teil 1
von Cornelia Studer >>
Es wird sein
Ich habe einen kleinen Bleistift gefunden, er lag nicht gerade am hygienischten Ort der Welt,trotzde hob ich ihn auf.
Er war auf einen Bruchteil seiner originalen Grösse abgespizt und abgeschrieben, er war schwefelgelb uns seine Spitze war ziemlich stumpf. Der Radiergummiaufatz am anderen Ende war fleckig.
Ich setzte mich auf einen weissen Felsen in der Nähe. Nahm den Stift zwischen Daumen und Zeigfinger und betrachtete ihn eine Weile. Ich stellte mir vor, was mit dem Stift schon alles geschrieben wurde.
Nun sah ich einen kleinwüchsigen Vater vor mir, der am Türpfosten die grösse seiner Heranwachsenden Kinder markierte, und selbst mit seiner grösse um drei Zentimenter schummelte.
Dann tauchte vor mir die Hausfrau auf, die auf iherm Einkaufszettel die Worte "Perserile nicht vergessen", zweimal unterstrichen hatte, vielleicht war Peter Silie ja kein Kraut sondern eine Person, der sie etwas schuldig war.
Ich sah einen Arzt der irgend ein "dreimal Täglich" verschrieb, dass mit Wasser aber keineswegs mit Milch eingenommen werden sollte, vielleicht machte der Patient einen Kompromiss und warf es mit einem grossen Schluck Bier ein, auch die schönsten Kompromisse kommen nicht immer gut.
Danach beobachtete einen irren Wissenschafteler, der eine Weltuntergangsformel auf einen Fresszettel schrieb, und ein kleines Söhnchen dass daraus ein Schifflein machte, dass irgendwo in der Gosse untergieng.
Ich stellte mir einen Abschiedsbriefschreiber vor, der nicht sicher war von was er sich verabschienden wollte, wirklich von seinem Leben, oder eher von einer Arbeit, dann doch vielleicht am ehesten von einer Beziehung, oder vielleicht nur von dem Drang dauernd Abschiedsbriefe schreiben zu wollen.
11. Oktober 2017 |
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