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Kurzgeschichten > Alltag
Vorfabrizierte Worte aus dem Kaugummi-Automaten. Man haut Sprache aus einem vorhandenen Material. Seit je entlockt man, je nach Manier mit Pickel oder Pinzette, diesem neue Sprachbilder und -welten. Ergötzt sich an Hochsprache und redet wie der Volksmund. Spielt mit diesem Abstand und betont damit das Streben: nach Glück, Verheißung und Erlösung. Man leiht den Geschichten Buchstaben, die manchmal auf weißem Blatt sitzen wie auf Nägeln der Fakir. Papier, das traktier ich Dir. Willst du besser schreiben, dann mach dir viel Fantasie zu eigen. Am besten, du magst dich daran reiben. An Fetzen von Sprache, Himmel und Lache, Brot und Spielen. Und hältst dich daran: kein Schweigen, nirgends. Treiben statt schweigen. Schweigen mag, wer Böses dabei denkt. Wer Denkwürdiges verschweigt, hat es hier schnell vergeigt. Schweigen oder reden. Wer schreiben will, muss reden. Dadada oder blablabla, wer weiß es schon, ob er Kindergestammel oder dadaistische Poesie hervorbrabbelt. Da da da – Darf der das? Er darf das: Babbeln wie ein Bubble gum. Kauen und Zerkauen, ausspeien oder neu benetzen und besetzen. Er darf sich frei bedienen. Der Tisch ist gedeckt. Auf der Tafel liegen Buchstaben, Zahlen, Punkte, Striche, dazwischen leere Abstände. Die Abstände sind nichts anderes als ein Innehalten von Silben, als wüssten sie noch nicht, zu welcher Komposition sie sich im nächsten Wort wieder einfinden. Und erst der Abstand zwischen Absätzen….

Also Schreiben, einfach nur schreiben, bis der Kopf beinahe leer ist und die Tastatur fast von selbst weiterhämmert. Im Klang des Taktes. Im Brabbeln von Worten. Beim Sätze Stammeln also bloß das weiße Feld besetzen, die terra incognita des zukünftigen Schreibuniversums.

28. Oktober 2023
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