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Alles Mathe oder was
von Helmut Hafner >>
„Müssen wir da morgen wirklich hingehen? Die erzählen doch ohnehin immer dasselbe.“ Der bevorstehende Elternsprechtag löste bei mir nicht gerade Begeisterungsstürme aus. Wir würden wieder endlos lange in muffigen Gängen herumhängen und von ebensolchen Schülern lauwarmen Kaffee und steinharten Kuchen serviert bekommen. Aber objektiv betrachtet waren das natürlich keine Argumente, tatsächlich wollte ich mich einfach nur drücken.
„Das ist mal wieder typisch für dich. Du scheinst zu vergessen, dass dein Sohn in diesem Jahr seinen Abschluss macht. Und außerdem habe ich keine Lust, mir einen ganzen Nachmittag allein um die Ohren zu schlagen. Zu zweit können wir uns die Wege teilen.“
Gegen soviel weibliche Überzeugungskraft konnte ich natürlich nichts ausrichten. Ich nahm mir also vor, ein interessantes Reisemagazin mitzunehmen, um so die Wartezeiten zu verkürzen.
Der überfüllte Parkplatz am nächsten Tag bestätigte meine Vorahnungen. Und als Sonja und ich in den Flur einbogen, in dem Stefans Klassenzimmer war, gab es keine Zweifel mehr. Nur mit sehr viel Glück und noch mehr Ausdauer würden wir alle Lehrkräfte, die uns Stefan aufgelistet hatte, auch sprechen können.
„Also schön, Englisch und Mathe übernehme ich, da bin ich gut beschäftigt. Mit Deutsch, Chemie und Erdkunde darfst du dir die Zeit vertreiben. Wir treffen uns dann um halb acht in der Aula. Vorher werden wir ohnehin nicht fertig sein“, schlug ich mit einem leichten Anflug von Verzweiflung vor
und lächelte Sonja tapfer zu.
Ich kämpfte mich zunächst einmal in den zweiten Stock durch,
vorbei an Dutzenden mehr oder weniger verzweifelt dreinschauenden Müttern, die Väter waren in deutlicher Minderzahl. Vor dem Zimmer des Deutschlehrers saßen tatsächlich nur acht Personen |
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