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stoppte erst bei den Seiten, die einen ausführlichen Bericht über San Francisco enthielten. Es stellte sich heraus, dass wir zur gleichen Zeit im Südwesten der USA unterwegs waren. Da gab es natürlich jede Menge Gesprächsstoff und wir merkten gar nicht, dass die Schlange vor uns immer kürzer wurde. Allerdings verspürte ich ohnehin keine besondere Lust, mir von Frau Goldinger-Ratschkal die angeblichen Nachlässigkeiten meines Sohnes schildern zu lassen.
Die Zahnspangenträgerinnen hatten sich zwischenzeitlich ebenfalls in den ersten Stock durchgekämpft und boten mir zum zweitenmal eine süße Köstlichkeit an. Ich entschied mich für eine Donauwelle und spendierte auch meiner Gesprächspartnerin ein Stück. Der Nachmittag begann mir Spaß zu machen.
Vor unserem geistigen Auge ließen wir noch einmal die Rundfahrt durch Kalifornien, Nevada und Utah Revue passieren. Wir tauschten unsere Erfahrungen über Mietwagen aus und versorgten einander mit Tipps und Anregungen für den nächsten Urlaub.
Wir waren derart in unsere Unterhaltung vertieft, dass ich die Anwesenheit meiner Frau gar nicht bemerkte.
„Hast du die Durchsage nicht gehört. Der Sprechtag ist zu
Ende, es ist gleich dreiviertelacht. Lass uns endlich fahren!“
Die Erkenntnisse über den Leistungsstand von Stefan waren vielleicht nicht gerade überwältigend, aber immerhin habe ich erfahren, wie man günstig an Karten für Elton John in Las Vegas heran kommt. Seitdem sehe ich dem nächsten Elternsprechtag schon mit Vorfreude entgegen.
19. November 2006 |
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