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Kurzgeschichten > Alltag

Das gefährliche Jesuskind

von Georg Ettlin >>

Kind blieb es nicht lang. Als Erwachsener
sagte Christus: Du musst die Welt hassen.
Wer mich liebt, hasst die Welt.

Da gab es Menschen, die die Welt hassten

und nicht zur weltlichen Schule gingen.
Sie zahlten der Welt keine Steuern
und suchten sich keine Erfolge in der
Welt-Gesellschaft.
Sie heirateten früh und machten viele fromme Kinder.

Da gab es auch Menschen, die die Welt liebten,

Sie gingen brav zur Schule, strebten nach Edelberufen
und Welterfolgen und machten selten Kinder.
Diese Menschen zahlten Steuern und Sozialhilfe
für die kinderreichen Frommen.
Die wenigen Reichen kamen in die Hölle und die
zahlreichen arbeitsosen Frommen kamen betend in den Himmel, sagt man.

Deshalb feiert man am 25. Dezember die
Geburt des Jesuskindes, auch wegen dem römischen Lichtfest:
Denn das Christuskind war gemäss Nachforschungen
erst im April ungefähr...geboren. Maria gebar
noch mehrere andere Kinder.

Meine Meinung:
Christus hat noch andere wichtige Dinge gesagt und die
Metapher vom Hassgebot gegenüber der Welt
bezieht sich auf das grausame Prinzip des Fressens und Gefressenwerdens im lieblosen gesellschaftlichen Zusammenleben.
Als Kind hat mich aber das Bibellesen innerlich
zerrissen:
Deshalb entstand wohl bei mir eine gewisse Ambivalenz in der Beurteilung
der Welt der Weltlichen und der Welt der Frommen.

***

C/G.E.

9. Dezember 2012
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