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Das "Gesetz der Serie" und das Lächeln einer Frau
von joLepies >>
(Auktoriale Erzählsituation, Innerer Monolog)
Es gibt viele Gesetze. Von Menschen gemachte und - die ewigen der Natur. Zum Beispiel das „Gesetz der Serie“. Ein Phänomen, das Betroffenen Rätsel aufgibt. Mit diesem „Spiel“ der Schöpfung sollte es der junge Vertreter, Andreas, zu tun bekommen.
Eine Schweinerei ist das. Zum vierten Mal wird mir jetzt der Kofferraum meines neuen Wagens von einem anderen Autofahrer demoliert. Und ich bin auch schon länger krank. Auch zum vierten Mal. Und das ausgerechnet während der vierten Probezeit in der vierten Firma.
Doch das „Gesetz der Serie“ scheint mich über alles zu lieben. Zunächst hatte Sybille, meine Frau, einen Geliebten, dann zwei und nun wieder nur einen. Diese „Stecknadel im Heuhaufen“, will sie heiraten. Reisende soll man nicht aufhalten. Soll‘n sie doch!
Sybille macht sich gerade aus dem Staub. Mit dem Auto und einem ironischen Lächeln. Jetzt bin ich zwar weit unten. Doch noch nicht der Bodensatz der Gesellschaft. Ich kann mir immer noch ein möbliertes Zimmer und ausgewogene Vollwertkost leisten.
In diesem Zimmer sitze ich nun schon einige Wochen. Dümple so vor mich hin. Das „Gesetz der Serie“ scheint erst einmal zu verschnaufen. Immerhin war es ja schon fleißig. Schätze aber, dass es eines Tages wieder munter wird. Dann erneut die Peitsche des Lebens in die Hand nimmt, und meinen Rücken wieder mit roten Striemen verzieren wird.
Und dann soll die Einsamkeit mich ruhig erneut umarmen. Werde ihren Plan ganz bestimmt vereiteln. Mich noch einmal auf den Weg machen, um vielleicht dann zu finden, wonach ich bisher vergeblich gesucht habe: ... nach dem Lächeln einer Frau.
© 03.09. 2006 joLepies
19. Dezember 2007 |
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