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Ich ließ mich auf den Küchenstuhl fallen und seufzte tief. Noch nie war ich derart freundlich angesprochen worden. Vor allem nicht von einem Haushaltgerät. Am liebsten wäre ich nur so dahingeschmolzen.
„Hartnäckige Flecken!“, entgegnete während des Waschzyklus plötzlich die Maschine, als wenn sie etwas Konversation suchte.
„Oh, Maschinenöl“, antwortete ich in Russisch. „Meine Großmutter sagte mir einmal, dass Ölflecken am besten mit Waschbenzin zu entfernen sind. Auch eine Fleckenvorbehandlung mit Zitrone und Butter trägt zum Erfolg bei, obwohl …“
„Bitte Klappe schließen!“
Ich schwieg, da es mir die Sprache ohnehin verschlagen hatte. Hatte ich es mit einem Programmierfehler oder mit einer künstlichen Intelligenz zu tun? Als Techniker plädierte ich für die erste Annahme. Insgeheim aber hoffte ich, dass sich in der Maschine, während der Entwicklungszeit, unbemerkt ein Selbstbewusstsein entwickelt hatte, welches sich nun offen manifestierte.
Meine Verwunderung ließ mich bis zum Ende des Waschzyklus schweigen. Ich hatte eine Freundin; vielleicht sogar etwas mehr!
18. Oktober 2010 |
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