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Kurzgeschichten > Alltag
„Plupps!“. René und Lian erwachen aus ihrem Bildtraum. Sonja fährt fort: „Die Knaben fallen in eine braune, stinkige Brühe. Neben ihnen sehen sie einen Schweinestall.“ „Haha“: tobt es schallend oder kichernd am runden Tisch. René und Lian fallen aus ihrem Bann. Und stimmen in das Lachen ein. Kurz darauf rumort es auf dem Tisch. Ein unangenehmer Geruch kitzelt Lians Nasenflügel: Eine gelbe Sauce blubbert in einem roten Topf. Unter dem Topf züngeln Flammen. Im Topf kämpfen kleine Säbel um den besten Platz. Es sind Gabeln. Auf sie sind Brotstücke aufgespiesst. Man tunkt sie in die zähe gelbe Sauce. Eine Schweizer Spezialität. Renés Mutter nennt sie ‚Fondue‘. Auf Französisch heisst das einfach: „geschmolzener Käse“. Aha!

Lian erinnert der Geruch an eine Durian. Wer noch nie von ihr gekostet hat, sagt ihr Stinkfrucht. Aber sie schmeckt köstlich. Lian ergreift als letzter die Gabel. Und bläst in den heissen Käse, bevor er in seinem Mund landet. Bis das Feuer kleiner und kleiner wird. Die letzten Flammen erlöschen. Nur Feng brennt darauf, über das Wie und Wann ihrer Geschichten zu reden. Sonja und Feng verkünden deshalb feierlich das Programm der nächsten zehn Abende: „Wir erzählen Euch von fünf Bräuchen aus China und von fünf Bräuchen aus der Schweiz“. - Bevor sie sich als Jüngste verabschieden, werfen Lian und René dazu Fragen in die Runde: „Welcher Brauch ist wohl der spannendste? Welcher der komischste? Welche Geschichte hilft uns, eine fremde Welt zu verstehen?“ Dann tauchen sie müde und zufrieden in das Dunkel der Nacht ein.



9.6. 2019, Rahmenhandlung des Kinderbuchs Schweiz-China „Elf und eine Nacht“ (5 Geschichten aus der Schweiz und 5 Geschichten aus China sowie eine Rahmengeschichte)
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