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Kurzgeschichten > Alltag
Milch und Eier sind jetzt an der Reihe, er schnappt sich eine Schachtel: „Aber es hat noch mehr als anderthalb“, sagt sie. Er tut so als würde er die Bemerkung nicht hören und lässt die Schachtel sorgsam in den Wagen gleiten, dabei denkt er: "Eierhörnli". Und schon reckt die so bekannte Frauenhand nach dem Drahtkorb-Wagen, wo gar keine Hörnli liegen. Natürlich, sie will sich bloss am Wagen abstützen, ist ja klar: Einkaufen macht müde. Aber nein, sie fummelt jetzt am Eierkarton, öffnet ihn: „Du musst immer schauen, ob Keines gesprungen ist“. Er hat noch nie ein gesprungenes Ei im Karton gesehen. Dies teilt er nur sich selber mit, schliesslich hat er ja gewonnen: die Eierschachtel bleibt im Wagen. Frau Lebensfroh will das nicht sehen, sie steuert der nächsten Glastür, der mit den richtigen Milchpackungen, zu. Diesmal will sie von diesen, nicht wieder von den "Vollmilch", die ihr Mann letztes Mal gebracht hat; aber Lebensfroh ist schneller. Er schiebt den Einkaufswagen so vor, dass ihm die Rolle des galanten Helfers zufällt. Mit der Linken zieht er die Türe auf, die andere Hand bereit zum Zugreifen, noch zögernd, abwartend – und dann kommt, was er erwartet: „Nein: von der Richtigen, der "Zweiprozent" – und nur eine“, ruft Frau Lebensfroh etwas zu laut und hörbar genervt.
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