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Kurzgeschichten > Alltag
Ihr dünner, fast schon dürrer Arm, unter meinem Arm, schaltete mein Gehwerk sofort auf „Kriechgang“. Selber kannte ich diese, mir offenbar eigene Schaltposition noch gar nicht; aber Madame fand sie auf Anhieb. So wäre es gemächlicher, befand sie und wir könnten ruhiger über Federer sprechen: „den Schweizer wissen Sie“. Sympathie, Freude und Anteilnahme für und mit Federer zu teilen, beziehungsweise für ihn entgegen zu nehmen, müsste herrlich sein – für einen Schweizer – nur: Ich musste lernen, wann er wo und gegen wen anzutreten hatte. Freude über Erfolge; oder auch nicht – wenn sein Gegner ausnahmsweise besser war – verlangte sie mit ihr zu teilen und dann noch die Zwillinge! Madame Berthilde zuliebe studierte ich Federer-Geschichte. „Sie kennen ihn besser als ich“, sagte ich einmal. Dann schaute sie zu mir herüber, lächelte mich treuherzig an und sagte: „Ich liebe sie halt – la suisse!“ Was hätte ich da noch sagen können? Zweimal schon sei sie dort gewesen. Den Federer habe es damals noch nicht gegeben: „aber Sie waren bestimmt schon ein «gentil garçon»“. Ich drückte ihren Arm und dachte: Hochzeitsfoto.

13. Dezember 2014
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