Kurzgeschichten > Alltag |
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und kam ebenfalls zu uns. Nun war die Trompete zusammengesetzt.Auf einmal stand Peter,so gut er halt noch konnt, in seinem Zustand,auf und trompetete,was das Zeug hielt.Die Passanten,die an uns vorbeispazierten,erschraken,und auch ich.Doch als ich die Gesichter der Japaner sah,die oft dort vorbeigehn,kriegte ich so was von einem Lachanfall.Ich kriegte mich fast nicht mehr ein und schnappte fast über.Auch Mischa grinste.Dummerweise musste Mischa nachher aber wieder gehn,und ich war nun wieder alleine mit Peter.Immerhin wusste ich nicht,was diesem Peter noch alles in den Sinn kam.So setzte ich mich erst mal wieder,getraute mich irgendwie nicht so recht,einfach wegzugehen.Nun hatte Peter sein Gastspiel beendet,legte seine Trompete auf die Bank und setzte sich neben mich.Dann kam es,wie es kommen musste.Urplötzlich umarmte er mich,und ich dachte schon,weiss nicht was,und dann begann er aber,zu schluchzen,wie ein kleines Kind.Es schüttelte ihn richtig.Er erzählte mir,dass er vor ein paar Jahren geschieden wurde.Er konnte dies nie wirklich verarbeiten.Auch ich bin geschieden,und ich sagte ihm dies.Dann begann er wieder zu weinen und wollte wissen,wie lange schon und weshalb.So erzählte ich ihm,dass sich mein Ex-Mann vor gut fünf Jahren entschieden hatte,in einer Sekte beizutreten und vor einem Jahr die Scheidung einreichte,weil ich mich quasi fünf Jahre lang weigerte,dort beizutreten.
Jetzt kenne ich den Peter bereits zwei Jahre.Manchmal seh ich ihn,wie er mit seinem Fahrrad durch die Stadt fährt.Ab und zu hält er an,und wir reden ein paar Worte.
Sein Gastspiel werde ich jedenfalls nie vergessen.
12. Januar 2008 |
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