Kurzgeschichten > Alltag |
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Der starke Duft war betörend. Er stimmte mich heiter und fröhlich.
Voller Freude, ging ich hinüber zu Rachida auf die andere Straßenseite. Sie hatte mich bereits erblickt.
Da ich den Strauß hinter meinem Rücken versteckte, lugte sie ein wenig mit gestrecktem Kopf zu meinen Händen hinter meinem Rücken. Längst hatte sie es erkannt und ich sah, wie das Lächeln in Ihrem Gesicht erschien. Beide lachten wir nun. Voller Freude übergab ich ihr den großen Straus. Nun stellte sie sich aufrecht vor mich hin. Langsam hob sie ihren rechten Arm und umarmte mich. Sie drückte mir -für mich völlig überraschend- einen Kuss auf die Wange.
Ich erwiderte ihre Umarmung und spürte, dass sie mich fest an sich drückte. Ein herrliches, schönes, tiefes Erlebnis mit dieser würdevollen, Anmut ausstrahlenden alten Dame.
Ich freute mich darüber, dass es ihr gefiel. Ein ergreifendes Ereignis, das lange nachwirkte.
Rachida ist mit ihrer Nichte weggezogen. Eines Tages war sie verschwunden.
Auf meine Nachfrage hin erklärte ein Mitbewohner, dass Rachida mehr Pflege benötigte und deshalb in die andere Wohnung wechselte.
26. Oktober 2016 |
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