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Kurzgeschichten > Alltag

Schlangen und Mode

von Mario Petitto >>

Viele sehen in Schlangen primitive, schleichende Wesen, welche bei ihrer Nahrungsmittelsuche nackt den Dschungel durchstreifen. Diese Sichtweise ist veraltet und muss unbedingt korrigiert werden!
Wir befinden uns im 21. Jahrhundert. Die emanzipierte Schlange lebt und arbeitet nunmehr in den Großstädten. Mehr noch. Sie hat sich unserer Lebensweise so sehr angeglichen, dass vielleicht einige unserer Nachbarn, oder gar Angehörige, Schlangen sind, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Ein Grund dafür liegt in der standesgemäßen Kleidung dieser Wesen.

„Kleider machen Leute“: Niemals hat sich diese Redensart mehr als bei diesen Reptilien bewahrheitet. Im Zweireiher kann man zum Beispiel eine Python reticulatus kaum von einem Konzernchef unterscheiden – selbst der Appetit ist der gleiche.
Somit stehen Schlangen uns mit ihrem sehr ausgeprägten Modebewusstsein in nichts nach. Ganz im Gegenteil. Kaum eine andere Gattung besucht wie diese die verschiedenen Modeschauen in Paris, London und Mailand. Ihre Präsenz hat Modeschöpfer und Models gleichermaßen beeinflusst. Nicht anders sind sonst die eng anliegenden Kreationen und die magersüchtigen Laufsteggängerinnen zu erklären. Selbst Supermodels erblassen vor den Traummaßen einer Crotalus adamanteus: 29/29/29 cm!
Da Schlangen sich abwechslungsreich kleiden, haben sie in der Regel eine gut bestückte Garderobe. Dies soll nicht erstaunen. Diese Reptilien sind ja dafür bekannt, dass sie sich periodisch häuten, wobei auch dort die Weibchen dies viel häufiger als ihre männlichen Artgenossen tun. Das heißt aber nicht, dass Schlangen jeder Modetendenz blindlings nacheifern. Obwohl aus artgerechter Zucht stammend, meiden Schlangen Krokodilledertaschen aus
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