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Kurzgeschichten > Alltag
Mitnehmen handelte. Ein nagelneues Teeservice mit Originalverpackung und ein Kaffeeservice, ebenfalls nie benötigt, wurden besichtigt und anschließend per Auto abtransportiert. So viele glückliche Gesichter sah ich nie wieder in meiner Straße. Da mich meine Frau kurz nach dem Mauerfall verlassen hatte, legte ich Wert darauf, möglichst viele Exponate, die mich an die Ehe erinnerten, verschwinden zu lassen. So machte es mir großen Spaß, die ehemaligen Hochzeitsgeschenke, zwei Flamingos und eine Giraffe aus Meißner Porzellan, ins Schaufenster zu stellen und diese als Geschenke der Öffentlichkeit anzubieten. Über Ebay wollte ich nichts versteigern, das passt nicht zu mir. Nur zögerlich betrat man den Raum, da das Porzellan sehr wertvoll war. Da ich aber meiner Frau den Effenbergfinger gedanklich zeigen wollte, war ich glücklich, als die Porzellanfiguren mit den blauen Schwertern verschwanden.

Nun wurden die Bücher aussortiert und auf den Sims gestellt. Zuweilen herrschte Hochbetrieb am Schaufenster. Das ging mehrere Tage so. Mein Sohnemann besuchte mich und war sprachlos. Er fragte mich, warum ich die Bücher nicht in die Antiquariate schaffe, um damit ein bisschen Geld zu machen. Als ich ihm freistellte, meine Bücher zu verscherbeln, wollte er davon kurioserweise nichts wissen. Bücher sind bekanntlich schwer. Es war viel leichter, diese einfach auf der Straße anzubieten. An die 1000 Bände verließen mich glücklicherweise für immer. Darunter befand sich auch Kunstliteratur. Was will ich mit 16 Ausgaben van Gogh's ??? Die wirklich kostbaren Ausgaben von
Vincent wurden nicht verschenkt. Etwas später reduzierte ich den
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