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Kurzgeschichten > Alltag
Das wird es nicht mehr sein; nie mehr werden – kalt! Ob der Greifensee heuer begehbar wird? Weisst du noch? Wir gingen darüber, gemeinsam. Das war der kürzere Weg zu deinem Götti, wir sparten Zeit. Jetzt ist nur noch Erinnerung, sonst nichts: weder Götti, noch Weg, noch du – warum auch du nicht mehr? Nicht einmal ein wenig aufgesparte Zeit – nichts! So jung; mein lieber Bub. Es ist noch Zeit geblieben; auf-gespart für später. Du hast die Abkürzung genommen und mir Zeit gelassen – Trauerzeit. Sie kann ich nicht aufsparen; sie ist da – mit Trauer und machtlosem Elend. Vorher fanden wir oft – zu oft, keine Zeit füreinander. Wichtiges war wichtiger. Manchmal die Abkürzung – um Zeit zu sparen.
Du fehlst! Die Erfolge deiner Kinder können dir keinen Stolz mehr vermitteln, ich darf ihn wahrnehmen, nicht entgegennehmen; er gehört dir! So ungerecht: nichts kann nach-geliefert, nichts nachgeholt werden. Es ist aus! Unmöglich nachzuholen, was nicht gesagt, getan oder aufgespart worden ist.
Kein Sperling falle vom Baum, ohne Gottes Einverständnis. Dann muss es hier vorhanden gewesen sein – das Einverständnis. Unverständlich. Nein: ungerecht!
Zeit des Zweifelns: Trauerzeit! Immer glauben – wegen des Glaubens: zu einfach als Trost. Das ist doch nur abgekürzter Weg. Eure Wege sind nicht meine Wege! Ja genau: Ich musste den Weg gehen, die Schmerzen, das Leiden ansehen und die Erlösung herbei wünschen. Trost war schwer, ja sogar unmöglich zu spenden; wir wussten beide, dass es weder Umweg, noch Abkürzung geben wird. Zwar gab es Zeit; wir hatten sie! Jetzt ist es Leidenszeit.



1. Mai 2021
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