Kurzgeschichten > Familie |
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das jetzt egal. Es ist schon dunkel und ich mache mich langsam auf den Heimweg. Zuhause angekommen sehe ich Mam und Danny nebeneinander auf der Couch schlafen. Ich decke die beiden liebevoll zu und nehme das buch, welches in Mam's hand auch zu schlafen scheint vorsichtig weg. „meine Zukunft als Biker“ ist der Titel des nicht besonders dicken Werkes. Ich verdrehe die Augen und muss doch lächeln. Ich rufe Mario an. „ich bin schwanger.“ Sage ich ohne Betonung in der stimme. „von….mir?“ antwortet mir eine unsichere stimme auf der anderen Seite. „ja…du kommst als einziger in frage.“ „ich…ich…oh mein Gott das ist wunderbar….wenn auch ungelegen.“ „ Warum?“
„ich habe mich vor einer Woche in einen Mann verliebt.“ Ich stutze. „ich bin schwul, und das ist auch gut so.“ die stimme wird mutiger. „aber…ich und Ken werden für das baby da sein. Er liebt Kinder. Du musst ihn unbedingt kennen lernen….du wirst doch den Kontakt zu mir halten?“ ich muss lächeln. „natürlich.“ Wir verabschieden uns und ich gehe ins bett. Im Rhytmus klopfe ich „midnight Blues“ auf meinem bauch, was bei der Zeugung von Dannys kleinem Geschwisterchen gespielt wurde. Dann schlafe ich ein. Nächste Woche werde ich erfahren, dass ich wirklich schwanger bin. Und in 9 Monaten werde ich eine noch größere, glückliche Familie mit 2 Kindern, einen alten Bikerpärchen und zwei schwulen Vätern meiner kleinen neugeborenen Tochter Leonie.
6. Oktober 2008 |
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