Kurzgeschichten > Fantasy |
 |
|
BEGEGNUNG DER DRITTEN ART
von Vismara Rudolf >>
Ich war gerade aufgestanden und verschlafen noch schaute ich
durchs Küchenfenster hinüber zur Kirchturmuhr. Es war fünf
vor zehn, die Sonne hatte sich - gestern oder vielleicht ein paar
Tage früher schon, - für den Sommer umgezogen und sah
blendend aus in ihrem gelben Kleid vom letzten Jahr.
Der Himmel war so blau, wie's sich's gehörte, hinter dem Hause
knatterte der Rasenmäher wie ein uralter Traktor
und aus der Kaffeemaschine kam nur heisser Dampf,
als es an der Türe klingelte.
Ich ging hin, öffnete und sagte: Was wollen Sie?
Ich mag Leute nicht, die mir unter der Wohnungstür Staubsauger oder Zeitschriften andrehen wollen, denn ich
habe alles, was ich brauche und noch viel mehr. Doch sie
lächelte märchenhaft, was man heute nur noch selten sieht
und quasselte munter drauflos, ohne dass ich so richtig
zuhörte, denn ich war nicht besonders gut drauf und wollte
einfach meine Ruhe haben.
Aber dann musste ich etwas aufgeschnappt haben, wurde
plötzlich munter und fragte, zwar immer noch nicht gerade
freundlich:
kann ich Ihren Ausweis sehen, bitte?, weil Vertrauen gut, aber
Kontrolle besser ist. Sie lächelte immer noch märchenhaft, und ich schaute mir den Ausweis genauer an und traute meinen
Augen kaum.: Das kann ja nicht wahr sein, sagte ich mit belegter Stimme. Aber eine richtige Fee habe ich mir viel anders vorgestellt, mehr so, - wie soll ich sagen - , mit Schleiern und |
 |
|
Seite
von 6 |
|
 |
Kommentare (0) |
|