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Kurzgeschichten > Geschichtliches
Schreibfeder, die offenbar lange keine Tinte mehr sah, da ihm absolut nichts einfiel. Und wenn ihm etwas einfällt, stammt das aus den mordsdicken Büchern, hinter denen er sich verbarrikadierte. Das benötigte Versmaß hat er sich schnurgerade an die Wand geschrieben.

Seine deutsche Michel-Nachtmütze hat als Formabschluss einen Zipfel in Gestalt einer plappernden Ente. Jedenfalls habe ich das heute entdecken können. Die gesamte Umwelt, die gesamten Utensilien, sind Requisiten der theatralischen Inszenierung unter der Regie Spitzwegs.

Seine Dachkammer ist eiskalt. Auf den Dächern, die man durch das Fenster sehen kann, liegt Schnee. Und seine Bude kann er nicht mehr heizen, da das ulkig eckige Ofenrohr verstopft ist. Fehlgeschlagene Feuerungsversuche kann man über der Ofenklappe ausmachen, sämtliche Kacheln total verrußt. Betrachtet man die Zimmerdecke rechts oben, so fehlt dort eine gehörige Anzahl Bretter, die er wahrscheinlich beim Wintereintritt gut gebrauchen konnte. Und da er nicht das gesamte Dach verheizen konnte, versuchte er es mit seinen Werken, die vor
dem Ofen noch auf ihre Verwendung warten. Das stört ihn jedoch
nicht, bei Tauwetter oder Regen hat er ja seinen kaputten Regenschirm, der ihm vor dem schlimmsten Ereignis des Absaufens bewahren soll. Falls er sich mal wäscht, hat er sogar ein Handtuch parat. Das hängt natürlich nicht über dem Ofen, denn da würde es ja auch nicht trocknen können. Es hängt in der Sonne vor dem Ofen und scheint gefroren zu sein.
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