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Kurzgeschichten > Geschichtliches
"Wir Künstler" , lallte sie ehrfurchtseinheischend , " sind so wichtig wie Politiker , in unserer Fähigkeit , die Welt zu verändern."

Wo hat sie denn das aufgegabelt ???

Aha, dekoratives Gekritzel ist also dazu angetan,die böse Welt umzukrempeln. Hört , hört ! Bisher war mir das seltsamerweise noch gar nicht aufgefallen. Umdenken ist angesagt. Und Mark Rappolt von der Zeitschrift " ArtReview " sagte kindlich naiv : " Es sind kleine Arbeiten , in denen so viel passiert. " Donnerwetter , welch' eine Intelligenzbestie ! Leider vergaß der Kunstexperte den vor Überraschung erstarrten Anwesenden mitzuteilen, w a s da denn eigentlich passiert.

Also, die 39 jährige Künstlerin des Kritzelismus weiß es anscheinend nicht, denn sie betonte mehrfach nachhaltig, keine Botschaften mit ihren Werken übermitteln zu wollen. Das lehnt die Deutsche rundweg ab. Wenn die Verursacherin dieses Festes einfacher Linien keine Botschaft in der Handtasche hat, kann sie folglich nur zuschauen, wie andere die Welt verändern. Zwingende Logik !

Oder meint Rappolt tatsächlich, in einer Ecke eines Bildes ein verdächtiges Gestaltungselement erkannt zu haben, das undeutbare Rätsel aufgibt ? Ist da die vermeintliche Stelle zu suchen, wo überhaupt was passierte ? Wer soll den Fall aufklären ? Mit der Künstlerin ist nicht zu rechnen , da sie aller Wahrscheinlichkeit zu vielschichtig gestaltet und nicht genau weiß, in welcher Schicht sich das weltverändernde Element versteckt. Jedenfalls gewollt hat sie's nicht, also lassen wir das. Wer keine Signale der Welt mitteilen will, malt sicher nur in seinem Ateliergestade experimentell rum.
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