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Kurzgeschichten > Gesellschaftskritisches

Der letzte Zug

von Max Vödisch >>

Vieles wurde Dir genommen,
süchtig genießt Du den letzten Zug,
der Start hat begonnen
zum unendlichen Sehnsuchtsflug.

Rückblickend verlässt Du den irdischen Raum,
nur noch gute Erinnerungen an Dein früheres Leben.
Schmerzen spiegelt nicht der Traum,
Enttäuschungen soll es keine mehr geben.

Wo ist das Paradies auf Erden?
Zerstörung und Machtgier prägen das Leben.
In Zukunft wird alles besser werden,
es wird nur noch Liebe und Glück geben.

Süchtig genießt Du den letzten Zug,
benebelt voll Qualm und stark benommen,
merkst Du, der Traum ist Betrug
und hast den Gipfel noch nicht erklommen.

Du denkst, warum bin ich spießig und bieder,
Spitze ist etwas ausgeflippt und verrückt,
Gedanken summieren sich zu neuen Liedern,
Du fühlst Dich total entzückt.

Ein ständiges Auf und Ab,
ein ständiges Hin und Her,
die Realität macht Dich schlapp,
vergebens ist Deine Gegenwehr.

Dir fehlt das nötige Geld,
Du bist absolut blank,
Du wirkst gequält
und todsterbenskrank.

Ist die Zukunft schon zu Ende?
Nähert sich der Tod?
Schwitzend sind Deine Hände,
sitzend in einem kenternden Boot.


14. August 2025
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