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Kurzgeschichten > Humor
In der 39. Minute fiel das 2:0, ein schön herausgearbeitetes Kopfballtor durch Schwester Yolanda, die danach zu Boden fiel und mit dem Kopf im Pulverschnee für einige Sekunden wie benommen liegen blieb.

Die Zeit bis zur Pause war nicht schön anzusehen. Schwester Susanne konnte nur noch über den Platz humpeln, Schwester Veronika klagte über Wadenschmerzen, und der verstärkt einsetzende Schneefall führte dazu, dass der Ball nach der Schussabgabe auf beiden Seiten fast nicht mehr vom Fleck kam.

Alle freuten sich auf die Pause, auf den Anis-Punsch aus der Kräuterapotheke des Klosters Wonnenstein, auf die Brunzlis des Klosters Magdenau und auf die Wadenmassagen von Schwester Pia und Schwester Rosmarie.

Als das Schneetreiben immer heftiger wurde und keine Wetterbesserung in Sicht war, beschloss man, das Spiel nach der 1. Halbzeit abzubrechen. Den Nonnen war das recht. Nur die Patres, denen kleine Schneemützen auf dem Kopf gewachsen waren, hätten gerne noch mehr gesehen, freuten sich aber dennoch über das Fachsimpeln, das bis gegen 15 Uhr vor der Umkleidegarderobe andauerte.

Dann verabschiedeten sich die beiden Nonnenschaften, fuhren in ihren Bussen in ihre Klöster zurück und beteten, dass das Wetter beim Wiederholungsspiel hoffentlich besser sein würde. Und die Nonnen des Klosters Magdenau träumten bereits vom Sieg im Finalspiel in 5 Wochen und somit vom Gewinn der goldenen Madonna mit Jesuskind.


© René Oberholzer

20. April 2013
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