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Kurzgeschichten > Humor

Der letzte Apfel.

von Dieter Raedel >>

Der grausame Krieg war vorbei und wir Kinder hungerten. Langsam gewannen die Menschen neuen Lebensmut, doch es fehlte an den nötisten Dingen des Lebens. In meinem Heimatort Ohorn am Fuße der Oberlausitz, wohnten wir zur Untermiete in einem recht beschaulichem Haus. Die Hauseigentümerin besaß ein kleines Grundstück, das sich zirka 60 Meter entlang der abfallenden Straße ausdehnte, wo ein Einfahrtsweg zu einer Gärtnerei das Anwesen unterbrach. Das restliche Stück, eine kleine Wiese, befand sich unterhalb des Gärtnereiweges. Das Grundstück war eine mit Obst-und Kirschbäumen bepflanzte Wiese und gegenüber der abfallenden Straße erhöht. Bevor man vom Rasen die Straße erreichen konnte, musste man einen tiefen Straßengraben durchqueren oder diesen Weg benutzen.

Gegenüber dem unteren Auslauf des Anwesens befand sich die "Gaststätte Silberweide" oder wie es später in großen Lettern zu lesen war: "Gasthof zur Silberweide". Rechts und links des gepflasterten Anfahrtplatzes der Dorfgaststätte standen zwei riesige Silberweiden, die in der heutigen Zeit der Straße den Namen gaben: Silberweidestraße. Langsam wurden die Kriegsschäden beseitigt und der "Kegelraum", dem sich eine Kegelbahn anschloss, erhielt zur Straße hin endlich ein großes, neues Fenster. Man kann die Freude des Gaststätteninhabers gut verstehn und selbst wir Kinder freuten uns über die Veränderung zum Guten hin.

An jenem Tag stand ich mit meinem Klassenkameraden Eberhard, Sohn des Gaststätteninhabers, unter einem Apfelbaum, der sich in unmittelbarer Nähe zum Gärtnereiweg befand. Dieser Baum war berühmt für seine saftigen Äpfel, doch
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