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Die Grab- Vorsorge
von Georg Ettlin >>
Ich habe mir im Friedhof jetzt ein Stücklein Land gekauft
mit Grabstein und Geburtsdatum. Der Sterbetag, der blieb
auf meiner schwarzen Tafel dort noch frei. Eine neue Eigentumswohnung habe ich
am Friedhofsrand gekauft, mit Blick auf meine Zukunft
dort. Mit dem Feldstecher beobachtete ich zwei alte,
unbekannte Damen, die mir dort Abends öfters Blumen brachten. Ein Klassenkamerad aus dem Schuljahr 1958 hat mir auf das Grab gepinkelt, Hunde auch und Ratten, Mäuse und auch Raben haben meine Grab- Fläche dort besucht. Der Besitzer
von Nachbars Grabgebiet hat meine Fläche dort genauer ausgemessen
und beim Friedhofsamt mich angezeigt und böse reklamiert.
Jemand, den ich nicht kenne, wurde bei mir provisorisch begraben, dann wieder herausgeholt. Ein Flüchtlingshilfeverein
wollte mein Grab als Notschlafstelle ausbauen. Da der Friedhof
katholisch war, durften Islamisten weder Tot noch lebend dort hinein und bekamen aber einen Platz im Hotel "Goldenes Kreuz" und im Hotel "Marienkrone" beim zentralen Kirchenplatz beim Pfarrhaus
bei der alten Marienkirche des Dorfes.
Man hat ihnen aber verboten, auf dem Kirchenplatz ein
Minarett mit Lautsprechern
für den Muezzin aufzustellen. Wegen Masseneinwanderung
aus volksreichen, globalisierten, aber total kulturfremden Kontinenten und Ländern wurde auch das Land meiner
zukünftigen Grabfläche knapp und man bot mir eine
günstige Kremierung an.
Mein Grab verkaufte ich dann zum hundertfachen Baulandpreis
an einen reichen Mann aus Saudi-Arabien. Jetzt lebe
ich als vermögender, nachdenklicher Greis in einer
neuen, schönen Villa am Zürichsee...
***
c/G.E.
29. April 2015 |
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