Kurzgeschichten > Humor |
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Nun, ich saß ja sehr weit im Abseits, keiner konnte mich dabei beobachten. Dafür war es hier einfach zu dunkel. Und auch das Restaurant war nicht gerade so überfüllt, daß ich auffallen würde, wenn ich....
Doch was würde geschehen, wenn gerade jetzt einer meiner Kollegen zu früh erscheinen würde? Schließlich waren wir hier verabredet, um noch einige Dinge bei einem Kaffee abzuklären.
Was würden die von mir denken, wenn ich hier einfach.....?
Meine Gedanken überschlugen sich. Wie lange hatte ich schon nicht mehr?
Für mich schienen es Äonen her zu sein. Wann zuletzt hatte ich diese weiche Haut zuletzt gespürt? Wann das zarte Kribbeln erlebt, dass die Finger durchfährt? Wann zuletzt das leise Beben gefühlt, wenn die Finger das nackte Fleisch berühren?
Ich entschied mich.
Ein letztes Mal ließ ich meinen Blick durch das Lokal schweifen. Dann ergab ich mich meinem Schicksal. Langsam streckte ich meine Hände nach vorn.
Ganz langsam öffnete ich meine Hände, spürte kurz darauf diese weiche Haut. Fest umfasste ich die pralle Kugel. Wärme durchflutete meine Hände. Ganz vorsichtig berührte meine Hand die Haut, spürte das Pochen, das Kribbeln, dieses wilde Verlangen nach mehr.
Ich griff noch einmal etwas fester zu, verstärkte den leichten Druck meiner Finger. Dann umschlossen meine Finger fest dieses zarte Gebilde der Schöpfung.
Das leise Quäken des Babys verstummte, während es, fest in meine Hand gebettet, zufrieden an ihrer Brust zu saugen und zu schmatzen begann.
Doch wer jetzt etwas anderes dachte, sollte sich etwas schämen.
21. November 2006 |
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