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Kurzgeschichten > Humor

Picasso als Wolkenkratzer der Pornowelt

von Dieter Raedel >>

B o r d e l l und K u b i s m u s

Um den bürgerlichen Moralbegriffen den Teppich unter den Füßen wegzuziehen, suchte der Dichter Apollinair einen Mitstreiter, um die Erotik im gesteigerten Maße aufzuwienern, und zwar in der Weise, dem bürgerlichen Rest von Frankreich den Kampf anzusagen. Picasso war von der Idee begeistert und machte sofort mit. Und so kam es zur Förderung, Sammlung und Herausgabe pornografischer Literatur. Picasso wurde somit zum etablierten Wolkenkratzer der Pornowelt.

Picasso wollte einen Puff malen, um es allen wieder einmal so richtig zu zeigen. Schade nur, dass bereits Toulouse - Lautrec in dieser Beziehung einen gewissen Vorsprung hatte. Er dachte dabei an das ihm bestens bekannte Bordell in der
Calle d'Avignon in Barcelona (also nicht im französischen Avignon) und so sollte das Werk den Titel "Die Mädchen von Avignon"erhalten.
Total in seine Idee und Arbeit versessen, schuf er pausenlos 9 Monate über 800 Studienblätter für ein Werk ohne Gegenbeispiel in der Geschichte der Kunst und glitt immer mehr von seiner ursprünglichen Idee ab. Ihn beeindruckten besonders die groben, wie mit der Axt ins Holz gehauenen,
afrikanischen Formen. Nun vollendete er Schritt um Schritt das Werk.

Als Picasso vollkommen überzeugt war, etwas völlig Neuartiges geschaffen zu haben, besuchte er das Pariser Trocadéro - Museum. Angewurzelt hielt er inne und traute seinen Augen nicht. Ein Schock durchdrang seinen zitternden Körper. Vor ihm ein Saal voller afrikanischer Skulpturen, die seiner Schöpfung beinahe identisch waren !

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