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Kurzgeschichten > Krimi
Senats, postiert waren, konnte Gall ohnehin nicht hoffen. Das Risiko, von ihnen erkannt zu werden, war zu groß. Er war also somit auf sich allein gestellt. Er konzentrierte sich auf die Waffe in seinem Trenchcode. Er umfaßte ihren Griff und entsicherte sie. Dann atmete er tief durch und ging auf den Mann zu.

Der Kleine schrie immer noch: "Das tust du nie wieder! Hörst du? Nie wieder!" Dem Akzent und dem Aussehen nach war er ein Nordafrikaner, vermutete Gall, vielleicht aus Algerien. Gerade wollte Gall etwas auf die Tiraden erwidern, als ihm beide Beine weggezogen wurden. Im Stürzen dachte er noch daran, daß seine Waffe entsichert war und jeden Moment losgehen konnte.

Statt dessen spürte er plötzlich das weiche feuchte Fell einer großen deutschen Dogge, die kraftvoll über ihn hinwegsprang. Nach fünfzig Metern erreichte der Hund sein Herrchen und lief laut bellend um ihn herum. Der Algerier holte weit mit der Leine aus und ließ sie mit voller Kraft auf das muskulöse Tier niedersausen. Im ersten Moment verstand Gall die Situation nicht; aber dann wurde ihm die Situation blitzartig klar. Halb kniend sah Gall dem kleinen Algerier zu, der den Hund beim Kopf gepackt hatte und ihn wild hin und her schleuderte. Zuletzt blieb von dem zotteligen Tier, dessen Kraft dazu gereicht hatte, Gall mit Leichtigkeit umzureißen, nur noch ein Häuflein Elend zurück, das winselnd zu Füßen seines Besitzers lag. 'Herrchen wäre in diesem Fall sicherlich ein Euphemismus', dachte Gall angewidert.
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