Kurzgeschichten > Liebe |
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Beide sagten nichts. Sean spüre sein erkaltetes Herz, denn trotz ihrem Blick passierte nichts. Plötzlich begann er sich zu fragen, ob es das Richtige sei, Sophias Hände zu nehmen. Aber seine Sehnsucht nach so einer innigen Berührung war grösser. Wenn er in diesem Moment auf sein Handy geschaut hätte, hätte er gemerkt, dass Berührungen aus Liebe viel mehr sind, als elektrische Impulse die durch das Nervensystem rasen und dem Gehirn melden, dass etwas die Haut berührt. Doch das machte er nicht, sondern nahm ihre Hände. Diese waren warm. Er versuchte zu spüren, wie er irgendwo mitten im Ozean auf einer einsamen Insel stand und wie die vorbeifahrenden Züge das Rauschen der Wellen imitierten, aber das klappte nicht. Er stand immer noch auf dem Bahnsteig am Bahnhof inmitten von Häusern und vor ihm stand diejenige, die er erst seit ein paar Stunden kannte. Nun bemerkter er, dass es nicht die Berührungen waren, die er vermisst hatte, sondern die Zuneigung und Aufmerksamkeit, die Nadine ihm gegeben hatte. Das Mädchen vor ihm würde ihn, wenn überhaupt nur diese Nacht lieben.
Sie war nicht die, die ihn glücklich machte.
Sie war nicht die, die alles über ihn wusste.
Sie war nicht die, die er liebte.
12. Juli 2012 |
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