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Kurzgeschichten > Liebe

Muecke wird zu Elefant

von pentzw >>

So etwas passiert, dass man sich verpasst. Du wartest auf jemanden, gehst schliesslich nachfragen zu ihm, weil dir der Geduldsfaden reisst, und im gleichen Moment will der andere dich abholen, wobei ihr euch verpasst, weil jeder einen anderen Weg gegangen ist. Auch wenn es sich nur um ein paar Sekunden gehandelt haben muss, aber so etwas passiert.
Da war aber jemand, der nicht an Zufälle glauben wollte.
„Sag mir, wo warst du nur?", kam diese Fragerei zum dritten Mal nun. Es ging nicht in ihr Hirn hinein, dass wir uns verpasst haben.
Ich hatte ihr erzählt, arglos wie ich war, dass ich eine andere Lady im Gemeinschaftsraum angetroffen habe, die die Fenster geputzt hatte. Ihr hatte ich mich nur kurz vorgestellt als ein Besucher von Mary, dabei hatte sie längst schon Bescheid gewusst. Das war hier so etwas wie ein Zweckwohngemeinschaft, finanziert von der Regierung für im Altenteil Lebende. Dass Mary mit ihrer von Eifersucht determinierten Fragerei einer anderen Altersgruppe angehören musste, mag glauben, wer will. Genauso, dass Liebe und all solche Scherze das Privileg von Teenies wären. Ergo auch nicht die Eifersucht.
Wir befanden uns in einem Land, in dem eine andere Sprache gesprochen wurde als die hier Geschriebene, nichtsdestotrotz ging mir ständig ein Sprichwort durch den Kopf, das diesem Idiom entspringt. Und diese Redewendung kam über alles, was ich sah und wahrnahm, überall sah ich Mücken zu Elefanten werden. Auch ihre Eifersucht mit dem sich verpassenden, auf sich wartenden, vielmehr aufeinander wartenden Liebenden.
Was hast du mit Anna gesprochen? - Wer ist Anna? - Du weisst genau, wer das ist. - Du meinst, die, die im Gemeinschaftsraum? - Warst du bei
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