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TOPP, die Wette – Der Ernst der Liebe...14
von Ingrid >>
DIE RIVALIN
Wieder einmal saß sie in ihrem Auto. Es war schon dunkel, und die Dunkelheit gab ihr die gewünschte Anonymität. Gewissenhaft und unerbittlich beobachtete sie das Haus und seine Bewohner. Und keiner von ihnen ahnte, dass er beobachtet wurde, keiner wusste, dass sie da war. Warum auch, niemand rechnete mit ihr, sie war raus aus dem Spiel, das dachten gewisse Leute. Aber sie irrten sich, sie war nicht raus aus dem Spiel, es fing gerade erst an.
Mittlerweile war es ein Zwang für sie geworden, ein Zwang, der teilweise schöne, aber auch wütende Gefühle in ihr erweckte. Es geschah fast immer an den Wochenenden, da hatte sie am meisten Zeit und musste niemanden Rechenschaft darüber abgeben, was sie trieb. Sie saß in ihrem Auto und spähte verstohlen zum ersten Stock hinauf. Leider konnte man nie viel erkennen, aber manchmal sah sie jemanden am Fenster vorbeigehen, und manchmal erkannte sie Chris, und ihr Herz fing wie wild an zu schlagen.
Manchmal sah sie auch schemenhaft eine Frau. Das musste sie sein. Es tat weh, sie zu sehen. Was fand er an ihr? Sie war doch nur ein dummes Kind, weder schön, noch bedeutungsvoll. Was konnte sie ihm geben? Nichts! Es handelte sich nur um ein Strohfeuer, Chris liebte das Mädchen nicht wirklich, er war nur geblendet von irgend etwas, das sie an sich hatte. Vielleicht war dieses Kind ja gut im Bett, das musste es sein. Ihre eigenen Gefühle in dieser Sache waren eher unterkühlt, sie hielt andere Dinge für wichtiger, und auch Chris würde bald aus seiner Verblendung aufwachen.
Denn nur SIE war seine wahre Liebe, sie war ihm ähnlich, sie war gebildet, er konnte sich mit ihr sehen lassen, sie vermochte es, interessante Gespräche mit jedem seiner |
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