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Kurzgeschichten > Liebe
sehen, obwohl doch alles aus war, all ihre Ängste hatten sich bestätigt, er war untreu, genauso wie sie es von Anfang an befürchtet hatte. Sie biss sich auf die Lippen und sah zu Boden.
„Irma“, sagte er leise und schaute sie verzweifelt an.
Sie trat etwas zurück, sie hatte Angst vor seiner Berührung. Sie standen sich gegenüber, und da war... sein Gesicht, und sie fühlte immer noch das Verlangen, es zu streicheln. Sie war eben pervers und nicht zurechnungsfähig. Sie schlenderte einfach weiter, um ihn nicht mehr anschauen zu müssen, und er begleitete sie schweigend.
„Hier bin ich als Kind immer hergegangen, es war schön, so einsam und so still... sagte sie nach einer Weile, eigentlich sprach sie es einfach nur vor sich hin, während sie Chris neben sich spürte.
„Und dann habe ich mir immer vorgestellt, mein Geliebter würde neben mir gehen.“ Irma lächelte, aber ihr Lächeln wirkte trostlos. „Der, den ich mal haben würde vielleicht…“
„Ach Irma…“ Chris sah sie hilflos an.
„Was sind das für Vögel da hinten? Raben vielleicht?“ Irma deutete auf ein paar schwarze Flecken am trüben Horizont.
Chris musste seine Augen nicht besonders anstrengen. „Es sind wahrscheinlich Saatkrähen“, sagte er. „Normalerweise leben die jetzt in der Stadt, da ist es einfacher...“
„Stimmt, du bist ja Biologe und hast vom Leben unheimlich viel Ahnung.“ Irma schaute unbewegt auf das endlose Feld mit den schneebedeckten Ackerfurchen.
„Irma, bitte verzeih’ mir!“ Chris’ Gesicht sah blass aus.
„Was denn? Es ist doch alles zu spät“, murmelte sie.
„Nichts ist zu spät!“
„Doch“, Irma schüttelte den Kopf. „Ich hätte es fast verloren.“
„Irma, Liebes!“ Chris trat einen Schritt auf sie zu, aber sie wich vor ihm zurück.
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