Kurzgeschichten > Liebe |
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Er wurde ihr immer sympathischer. Warum? Passierte jetzt das, was man unter Schönsaufen verstand? Irma musste kichern. Da war bestimmt Alkohol im Tee!
Nach dem zweiten Long Island Ice Tea verwischten sich langsam aber sicher sich die Konturen der Umgebung, und Irma meinte, ein permanentes Rauschen in den Ohren zu haben. Und entweder war sie unendlich langsam geworden, oder die Zeit verging unendlich schnell, denn als sie auf die große Uhr im E-body sah, stellte sie fest, dass es schon halb eins war. Der Typ neben ihr quasselte immer noch, aber sie bekam nicht mehr viel davon mit. Er hatte auch besitzergreifend irgendeinen Tentakel um sie gelegt, der sich langsam an ihren Busen schlängelte. Ein anderer von seinen vielen Tentakeln lag auf ihrem rechten Bein und wollte sich wohl unter ihren Rock drängen. Irma presste die Beine zusammen. Sie war ein bisschen wie gelähmt, aber sie hatte jetzt die Nase voll.
„Ich geh jezz nach Hause“, sagte sie mit einer Stimme, die sich komisch anhörte. Sie erhob sich, aber irgendwie rutschte ihr ein Bein weg und sie musste sich an einem Pfosten festhalten. Du bist aber ein netter Pfosten, dachte sie dankbar. Aber sie traute sich nicht, ihn loszulassen, den netten Pfosten.
Dann auf einmal spürte sie, wie jemand sie festhielt, und es handelte sich nicht um den Pfosten, sondern um...
Sie kannte ihn. Es war Chris. Er war noch da. War nicht mit dem Tittenmonster abgehauen. Das war gut.
Oh Chris, du hast mich gerettet! Das sagte sie natürlich nicht laut, sondern dachte es nur. Aber dafür hörte sie, wie ER laut sagte: „Das war jetzt genug! Du kannst abhauen!“ Und Irma war sich sicher, dass er nicht sie damit meinte. |
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