Kurzgeschichten > Liebe |
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sie, wie ihre Eltern wissen, zwar sehr erfolgreich ist, aber sie könnte weit Größeres leisten. Irma lächelt in sich hinein. Die alten Herrschaften haben Recht. Sie hat sich entschlossen. Sie wird Tiermedizin studieren, hier in der Stadt gibt es eine Uni, die das Fach anbietet, eine von fünf in ganz Deutschland. Sie hat einiges gespart, und sie könnte nebenbei arbeiten, natürlich nicht in dieser Pornobar. Jetzt kann sie drüber lachen. Sie weiß gar nicht mehr, warum sie sich vorhin so über Chris aufgeregt hat. Er hat sie zwar hart angefasst, aber dieser Kuss und die Entschuldigung waren die Sache wert. Ihre Hand glüht immer noch so sonderbar... Und den Rest des Studiums werden ihre Eltern freudig finanzieren. Es wird trotzdem hart werden, aber sie ist stur, liebt Herausforderungen, und sie will so wenig Geld wie möglich von den Eltern annehmen.
Jedenfalls erscheint ihr dieser Tag vertraut normal, es ist ja fast, als wäre sie mit einem Mann verheiratet, der gerade die Sportschau guckt, während sie als Ehefrau, die nebenbei eine sehr gute und vor allem nicht geldgierige Tierärztin ist, gerade das Abendessen macht. Was sie natürlich nicht immer tut, manchmal macht Chris es, er hat ja mehr Zeit als sie... Meine Güte Irma, was träumst du da, das ist doch total unrealistisch. Weiß ich, sagt Irma zu sich selber, aber es ist so total gut, und ich kann nicht damit aufhören...
Sie deckt den Tisch auf dem Balkon. Es ist immer noch schwülwarm, und es wird bestimmt ein Gewitter geben.
Irma träumt weiter: Und später werden sie vielleicht irgendwelche Freunde besuchen oder ins Kino gehen und dort Händchen halten, oder mehr. Auch nicht unangenehm...
Irma holt die Pizza aus dem |
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