Kurzgeschichten > Liebe |
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Natürlich halten sie einen respektablen Abstand voneinander. Das ist Pflicht, und es ist irgendwie lustig. Irma fühlt sich tatsächlich wie der weibliche Teil eines verlobten sizilianischen Paares.
Unwillkürlich dreht sie sich um und schaut nach, ob irgendwelche schwarz gekleideten Vetteln hinter ihnen hergehen und jede ihrer Bewegungen verfolgen – um dann sofort einzuschreiten, wenn der Sicherheitsabstand zwischen ihnen zu gering ist. Wie in diesem Film ‚der Pate’, Teil eins oder Teil zwei, vollkommen wurscht, jedenfalls war es Michael Corleone mit seiner sizialianischen Braut. Irma kann sogar die schwermütige Musik im Geiste hören, daa daa da da da...
Aber von wegen Berührungen, da besteht bei ihr und Chris natürlich keinerlei Gefahr. Irma schaut kurz zur Seite, um ihr Lächeln vor ihm zu verbergen.
„Magst du den Paten?“ Das rutscht so aus ihr heraus.
Chris schaut sie verblüfft an, überlegt dann ein bisschen und sagt schließlich mit seltsam rauer Stimme: „Irgendwann, möglicherweise aber auch nie, werde ich dich bitten mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen.“
„Wow, du bist ja echt gut!“ Jetzt schaut Irma ihn verblüfft an.
Zwei hübsche Mädchen kommen ihnen entgegen, und Irma sieht, dass sie ihn anstarren. Chris scheint ihre Blicke weder zu bemerken geschweige denn zu erwidern, aber sie ist sich sicher, der registriert jeden bewundernden Blick, der auf ihn fällt.
Gott, ist er groß!
Das Wäldchen ist wirklich schön. Und das Wetter wird von Minute zu Minute besser, tatsächlich kommt die Sonne immer öfter zum Vorschein. Klar doch, ihr zweiwöchiger Urlaub ist zu Ende und morgen muss sie wieder arbeiten. Warum ist sie eigentlich nicht weggefahren? Muss wohl Schicksal gewesen sein, denn sonst hätte sie diese Nacht |
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