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TOPP, die Wette – Wie es begann...22
von Ingrid >>
Der Fernseher läuft. Er hat wohl Leichtathletik geguckt, bestimmt die Olympiade. Hat sie letztens auch geguckt, und zwar Turmspringen. Ihre Freundin Susanne war da, und man amüsierte sich köstlich über die Profile der Turmspringer in ihren Badehosen...
Nun denn, die Spiele sind eröffnet!
Irma setzt sich auf das braune Sofa aus Büffelleder – zumindest hält sie es für Büffelleder – und es fühlt sich gut an. Nicht so ekelhaft rutschig wie der Barhocker im Café Klack an diesem entsetzlichen Abend mit Felipe. Was hat sie sich eigentlich dabei gedacht? Gar nix wahrscheinlich. Und sie fühlt sich erleichtert, weil nichts passiert ist. Nichts passiert? Von wegen, es ist viel zuviel passiert, und sie hat irgendwie ein schlechtes Gewissen, aber nur sich selber gegenüber, mit Chris hat das nichts zu tun, der hat keinerlei Ansprüche auf sie.
Chris setzt sich in gebührendem Abstand neben sie. Auf dem Tisch stehen eine Flasche Cola, eine Flasche Rotwein und Gläser. Rotwein wäre zwar gut, aber sie nimmt sich von der Cola, es ist besser, nüchtern zu bleiben.
Im TV ist gerade Hammerwerfen angesagt. Der eklig muskulöse ungarische Werfer schleudert den Hammer mit einem Urschrei aus dem Käfig heraus und erzielt wohl eine echt gute Weite, was den dämlichen Sportreporter dazu bewegt, mit begeisterter Stimme und rollendem ‚RR’ von sich zu geben:
„Das warr ein irre weiterr Wurrf, err könnte damit die Führrung überrnehmen. Das ist Trradition! Ja, Ungarrn warr immerr schon eine Hammerrwerrferrnation!“
Irma blickt Chris an. Und er blickt sie auch an. Sein Blick ist seltsam, er schaut sie an, als wollte er sie prüfen. Aber das macht ihr gar nichts aus, sie hat ja nichts zu verlieren.
„Was meinst du, Chris? Geht man in Ungarn nach Feierabend |
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