Kurzgeschichten > Liebe |
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„Wie denn, was denn?“
„Wir haben zu dritt im Karmann gepennt...“
„Lass mal raten... Madame bestimmt?“
„Logo, und Madames Typ musste draußen schlafen.“
Chris fragt sich automatisch, wer wohl die dritte Person gewesen sein könnte. Etwa ein Mann? Das macht ihn irgendwie sauer.
„Das ist doch viel zu eng...“
„Doch das geht!“ Irma lacht. „Und dann auf einmal, ich war gerade ein bisschen eingenickt, da hörte ich ein fürchterliches Kreischen...“
„Was denn, ein Überfall?“
„Nein, kein Überfall, nur Madame. Zankte sich draußen mit ihrem Stecher rum, er hat ihre Tasche als Kopfkissen benutzt. Und die hat sie ihm wohl einfach unterm Kopf weggerissen...“
„Ja und? Der lässt sich doch alles gefallen…“
„Diesmal nicht, sie hat sich nämlich den ganzen Abend von so einem Typen den Arm abschlecken lassen, und er war stinksauer. Jedenfalls kam sie heulend ins Auto…“
„Ach du Scheiße!“
„In der Tat!“ Irma macht eine kleine Pause, bevor sie weiter spricht: „Und dann sollte ICH rausgehen und die Tasche holen...“
„Huch! Und hast du?“
„Ich hab’ mich breitschlagen lassen“, Irma verzieht unwillig ihren hübschen Mund, an dem Chris Augen wie gebannt hängen. „Aber er war ziemlich friedlich, der Gute. Er hat mir die Tasche gegeben.“
„Und was dann?“
„Ich geb’ dir ’ne Kurzfassung. Sie war ganz hysterisch und wollte weg. Den Hund konnte sie ja nicht auf ihn hetzen, der kennt doch den Georg. Also Flucht mit dem Auto durch den Matsch. Dann bin ich im Matsch stecken geblieben, nein nicht ich, sondern das Auto, war ja alles vom Regen aufgeweicht. Suse und Madame mussten raus und schieben. Und das Venusschätzchen hat dazu gebellt. Noch mehr Matsch, durchdrehende Reifen, gelbe tiefe Pampe durchpflügt, aus Matsch rausgekommen, aber Auto innen wie außen total versaut...“ |
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