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Kurzgeschichten > Märchen
Das Glöckchen verstummte von diesem Tage ab, was alle die um sein Wunder wussten sehr bedauerten, und wurde erst wieder gehört als der alte Graf und die Gräfin längst nicht mehr daran glaubten und tief traurig darüber wurden. Eines Abends sprach es plötzlich mit ruhiger, fast singender und klingender Stimme, zu dem Grafen; dieser aß gerade mit seiner Gattin zu Abend und das Personal war nicht im Raum anwesend: „Du sollst mich polieren“.
„Jeden Tag hast du es vergessen, jeden Tag habe ich mindestens zweimal geläutet so schön ich konnte. Von dem Tag an dem ich von eurem Personal umgeworfen wurde merkte ich erst dass ihr nicht auf mich und mein Läuten hört oder besser es nicht versteht was ich euch sagen will - das war plötzlich eindeutig für mich und so verstummte ich. Jetzt aber wo ihr mich für jeden offensichtlich vermisst und um mein wohl`ges klingen trauert, will ich euch noch einmal in eurer Sprache, die ich in all den Jahren die ich schon hier bin erlernte, darum bitten mich zu polieren und ein letztes Mal für euch läuten. Nicht für mich, nur um euch zu zeigen das ich es noch kann“.
So gesagt - so getan. Das Glöckchen läutete noch ein einziges Mal dann verstummte es für immer. Es sei denn natürlich man stieß es selber an oder läutete es gewöhnlich.
Das alte Grafenpaar gab von da an die Order an ihr Personal das Glöckchen täglich zu reinigen und auf Hochglanz zu polieren. Und hat es auch nie mehr von selbst geläutet so blieb ihnen es ihnen stets eine große Freude das für das Glöckchen zu tun; waren sie doch dankbar für den guten Dienst den es ihnen lange Zeit unbewusst erwies und dessen dank es nie von ihnen eingefordert hatte.


28. Januar 2012
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