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Agims Licht der Erkenntnis
von Marc P Sahli >>
"Es muss doch den rückwärtigen
Hang dieser Hügel geben,
andere Seen, Wiesen noch
und Weite, vielleicht auch
ein anderes Licht" (Eugène Guillevic)
Agim S. ist auch ein anderes Licht. Man erzählte mir, dass er aggressiv sei. Getroffen hatte ich ihn kürzlich in der Stadt, als er vor sich hin trottete und Unverständliches brabbelte. Verwildert sah er aus, zerschlissene Kleider, wilder Bart, dreckig. Meine Begleitung sagte, er habe in England studiert, sei Dr. oder gar Prof. und jünger als 30. Als er zurück kam nach Kosovo, fand er keine Arbeit, wurde aggressiv und seine Familie wollte mit ihm nichts mehr zu tun haben, weil er dazu noch verrückt sei. Sein Erreichtes reicht hier in Kosovo nicht zum eigenen Lebensunterhalt. Und wahrscheinlich hat er von so vielen Seiten schon „eins auf den Deckel“ gekriegt, dass er nun anfängt selbst nach allen Seiten zu schlagen, um sich zu beissen; salopp gesagt, scheint bei ihm ein Draht durchgebrannt zu sein. Ob es stimmt, weiss ich nicht, aber eine schöne Geschichte ist es trotzdem. Der hypersensible und für eine Welt voller Durchschnittlichkeit zu gescheite kehrt heim und seine Sicherungen brennen durch. Vielleicht ist sein Land – Kosovo – gar nicht sein Daheim. Ein Daheim kann man defi-nieren. Vielleicht hat es in seinem Geiste, seiner Psyche ein anderes Daheim, in seinen Ge-danken findet sich vielleicht ein rückwärtiger Hang und andere Wissens-Seen, durststillend, kühlend, noch nicht abgegraste Wiesen voller Rätsel und eine Weite mit ebensolchem Hori-zont. Alles im Hier ist ihm wohl zu eng. Er will wohl geistig einen Hügel erklimmen; wen er wohl dort oben antreffen wird? Wieder andere Hänge und Felder und Wasser, unendlich ver-mutlich. Durch dieses Gedicht von Eugène Guillevic kann ich Agim irgendwie |
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