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Kurzgeschichten > Menschen

Auf einmal ging er

von RoterDrache >>

Der Vollmond stand hoch am Himmel. Noch immer konnte sie nicht schlafen. Der Streit vom Mittag saß ihr tief in den Knochen.
Sie knipste die Stehlampe an und setzte sich aufrecht hin. Das Bett neben ihr war leer. Noch immer war er nicht zurück. Langsam fing sie an sich Sorgen zu machen.

Sie stand auf und ging in das Zimmer nebenan. Sein Aktenkoffer stand neben dem Schreibtisch. Das hieß, dass er zumindest vorgehabt hatte wieder zu kommen. Sie setzte sich an den Tisch und legte sich einen Zettel zurecht. Sie nahm den Federkiel und tauchte ihn in das Tintenfass. Dann fing sie an zu schreiben.

Schon seit Jahren schrieb sie lieber mit Federkiel, als mit Füller oder Kugelschreiber und PCs verabscheute sie. Überhaupt war sie ein Recht altmodischer Mensch, was auch die Einrichtung des Hauses bewies.
Nachdenklich starrte sie auf das Blatt vor sich. Bis auf „Lieber John“ hatte sie noch nichts zustande gebracht. Dann zerknüllte sie den Zettel und warf ihn in den Papierkorb. Irgendwie kam es ihr falsch und unpersönlich vor ihm einen Brief zu schreiben. Sie griff zum Telefon. Auch hier bewies sie wieder wie altmodisch sie war. Statt Tasten hatte es noch eine Wählscheibe.

Sie musste mit irgendjemanden telefonieren. Ihr Blick fiel zu der Uhr. Viertel nach Zwei zeigte diese an. Wen sollte sie um diese Zeit anrufen?
Sie erinnerte sich daran einmal bei der Telefonseelsorge angerufen zu haben. Erneut wählte sie die Nummer. Es klingelte drei Mal, dann meldete sich eine freundlich klingende, weibliche Stimme.

„Mein Mann ist heute Mittag einfach weg und immer noch nicht wieder da. Ich mache mir solche Sorgen um ihn“, fing sie sogleich an, währenddessen spielte sie nervös mit
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