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Der Historiker
von Peter Gibey >>
Amenophis IV. sitzt auf dem Thron. Auf seinem unbeweglichen Gesicht zeigen sich Falten. Um ihn herum stehen Priester wie Statuen. Im dem weitläufigen Palast befinden sich um die zweihundert Menschen, aber das einzige Geräusch ist das Summen einer Fliege. Der Pharao denkt nach... Niemand darf ihn unterbrechen!
Ich knie nicht einmal zehn Meter von ihm in der Menge. Zwischen uns die Steinfliesen und die bewaffnete Wache. Jeden Augenblick soll Amenophis Ehefrau kommen. Das Gericht des Pharao könnte also beginnen. Mich jedoch interessiert nur sie... Ich muss sie sehen, die schöne ägyptische Königin Nofretete. Sie gilt als die schönste Frau der Geschichte. Wer jedoch den Blick zu ihr erhob, den erwartete der sofortige Tod!
Das letzte Mal war ich weiter rechts in der Menge. Ich war schon so nahe! Es ertönten Fanfaren und ich sah bereits die Spitze ihres Geleits. Damals jedoch bemerkte mich einer der Wachen! Ohne Nachzudenken warf er die Lanze nach mir. Ich schaffte es gerade noch auszuweichen und aus dem Palast zu fliehen. In der Menge bewegte sich niemand. Alle knieten und keiner wagte es, was immer auch geschähe, den Kopf zu heben. Ich flüchtete durch die Straßen der Hauptstadt Achetaton, aber die ägyptischen Bewaffneten kamen bereits näher und näher. Damals holte mich Angela zurück. Im letzten Moment kam ich wieder zu mir. Ein wenig warf ich das meiner Frau vor, aber sie lachte, sie habe alles unter Kontrolle. Sie befasst sich schon seit zehn Jahren mit Hypnose, und anhand meines Verhaltens weiß sie genau, wann ich in Gefahr bin.
Meine Beine schlafen langsam ein. Diese Steinfließen sind unangenehm kühl. Das Warten dauert unendlich. In der alten Literatur sprach |
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