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IN EINER KLEINEN KONDITOREI
von Vismara Rudolf >>
Die Sonne schien und es war nach einer langen Zeit der Wolkenbrüche und häufiger Temperaturstürze eine Wohltat, sich
in leichter Bekleidung ins Freie wagen zu können. Stefan und Veronika beschlossen, wieder einmal dem kleinen Kaffeehaus in
der Nähe des Waldrandes einen Besuch abzustatten.
Sie nahmen am Tischchen beim grossen Fenster Platz, nach-dem sie an der Theke zwei Tassen Kaffee und ein paar Süssigkeiten gekauft, und alles zu ihrem Platz hin getragen hatten. Sie machten es sich gemütlich und während sie ihr Gebäck verzehrten, hörten sie den beiden Frauen am hinteren Tisch zu, die sich laut über das grässliche Wetter der vergan-genen Wochen unterhielten. Die eine sprach in einem italienisch gefärbten Dialekt, wie er gewöhnlich im Tessin gesprochen wird. Es schien ihnen gleichgültig zu sein, dass man ihr Gespräch mithören konnte, es war eine Unterhaltung, die keine besondere Geheimhaltung erforderte.
Veronika stellte das gebrauchte Geschirr zusammen und als Stefan sich erhob, um es wegzutragen, fiel Veronika ein, sie müsse noch der Toilette einen kurzen Besuch abstatten. Gewissen Bewegungen war anzusehen, dass es ziemlich dringend war. Schnell verschwand sie durch den kurzen Gang und Stefan setzte sich wieder hin. Die zwei Frauen führten ihr
Gespräch weiter und er hörte mit halbem Ohr zu. Ungern.
Seine Frau blieb länger weg, als es ihm nötig erschien. Doch vorläufig machte er sich darüber keine Gedanken. |
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