Kurzgeschichten > Mystery |
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Nahe bei meinem Herzen. Ein dumpfer Schlag auf dem Boden, und ein Kampf zwischen zwei Männern war zu hören, zu sehen war nur das Blut, das aus meinem Arm floss und sich auf der nassen Strasse verteilte.
Ich war endlich erlöst. Aus den Klauen meiner Familie, aus den Klauen meines Vaters, ich war erlöst. Raus aus der Kälte. So musste man sich fühlen, wenn man den Schritt in das Licht am Ende des Tunnels wagte. Doch dann, als es kein Zurück mehr zu geben schien, wachte ich auf.
Ich war am Leben. Lag im Krankenhaus. Und ein fremder Mann schaute aus dem Fenster. Wer er denn sei, fragte ich, doch er schien mich nicht gehört zu haben. Ich rief nochmals nach ihm, er drehte sich um und ich sah ihm direkt ins Gesicht. Er konnte nicht älter als 20 sein. Er war ein schlanker junger Mann. Wenn er sich bewegte, dann mit so einer sanften Bewegung, als ob er eine Feder wäre, die vom Himmel herabfliege. Er kam mit stummen Schritten auf mein Bett zu. Ich sah ihn unverwandt an, war er ein Engel? Konnte so was Schönes denn überhaupt menschlich sein?
„Sind sie in Ordnung? Wie fühlen sie sich?“ Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Er lächelte. Ich gab ihm zu verstehen, dass ich in Ordnung sei. Er sah mich an, mit einer Wärme in seinen tiefblauen Augen, die mein Herz gleich höher schlugen liess. Er nahm meine Hand und küsste sie zärtlich und murmelte etwas vor sich hin. Ich fragte ihn interessiert was er gesagt hatte.
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