Kurzgeschichten > Mystery |
 |
|
Ich möchte, dass mein Engel in Ruhe schlafen kann.“ Ich sah sein Gesicht, sah seine Trauer, wie traurig er sein musste, weil es mir nicht gut ging. Er musste mich wirklich lieben. „Schatz, soll ich dich in die Galerie fahren?“ Ich schüttelte meinen Kopf. Ich erklärte ihm, dass ich heute viel lieber das Fahrrad nehmen würde, es war doch ein so schöner Tag.
Ich zog mich an, setzte mich auf mein Rad und fuhr los. Es war ein strahlend blauer Himmel, einfach wunderschön. Ich hatte die Strasse für mich allein. Niemand war da. Bei diesem Wetter hatte ich mal Lust den längeren Arbeitsweg zu nehmen. Der, der nicht durch die Stadt führt, sondern ausserhalb. Ich fuhr auf einer breiten geraden Strasse die hie und da einige Kurven hatte, meine Begleiterinnen am Strassenrand waren einzig Bäume. Nun ging es einen Teil abwärts. Da niemand sonst auf der Strasse war, schloss ich meine Augen, streckte meine Arme aus und fuhr so die Strasse runter. Ich fühlte mich frei, wie ein Vogel. Spannte meine Flügel aus und flog davon, flog über die Dächer der Welt, flog über Wälder, Berge und Täler, ich flog über Felder und Städte hinweg. Ich war frei. Ich öffnete die Augen und setzte meine Hände wieder an den Lenker und drückte auf die Bremse, damit das Fahrrad etwas langsamer wurde. Die Strasse war wieder eben aber immer noch ein wenig kurvig. Ich schaute nach vorn und sah mich. Ich war so erschrocken dass ich eine Vollbremsung machte und mit voller Wucht von meinem Fahrrad geschleudert wurde. Dank dem Helm war mir nicht viel passiert, meine Jeans waren zwar aufgerissen und Blut drang durch meine Kleider, aber das waren nur Schürfwunden. |
 |
zurück |
Seite
von 9 |
|
 |
Kommentare (1) |
|