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Kurzgeschichten > Mystery

Weltende am Rhein

von Georg Ettlin >>

Wenn zornig unser Gott uns wiederkommt
an einem finstren Tage,
der runde, brennendrote Mond
der wird von heilig` Stürmen
den alten Fluss heraufgerollt :
Des Ufers feuchte, spröde Lippen,
sie halten treu noch seine Feuerspur!

Die fremden Vögel fliehen heimwärts gegen Süd und Osten.

Ins blinde Auge von den falschen Frommen
da wird der schwarze Todes-Samen
von allen Lügenraben des Propheten eingetropft,
im nächtlich Garten bluten plötzlich mir die Astern!

Ach, wie seltsam schaut Dein wütend` Engel Dich nun an!

Aus den verbrannten Städten grossen Leidens
dringt noch die zarte Süsse eines Kinderlieds
und goldne Augen von Daemonen und den Unken
sie leuchten hungrig aus den Totenkammern jeder Stadt :

Oh, und zwischen warmen Sumpfes Todeshauch,
purpurner noch entflammt geqälte Seele...
...aus ihrem heissen Leid zum kalten Gotteshimmel hoch hinauf !


***

c/G.E.

10. Oktober 2012
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