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Ich spürte das Bedürfnis zu rauchen, zog meine Zigaretten hervor, deren Packung der Nässe widerstehen konnte. Nach mehrmaligem Drehen des Rädchens über den Zündstein entfachte sich endlich eine Flamme. Erleuchtete in einem hellen Schein, an den sich meine Augen kurz gewöhnen mussten. Ich steckte die Zigarette an und zog den Rauch tief in meine Lunge. Ein beruhigendes Gefühl floss durch meinen Körper, umhüllte mich mit Entspannung. Ich blies den Rauch in Ringen aus.
Ein leichter Schwindel befiel mich. Ich hielt mich am Boden fest, fühlte die feuchte Erde zwischen meinen Fingern, spielte mit ihr. Langsam schloss ich meine Augen und legte mich hin. Mein Körper berührte vollständig die Wiese, ich verschmolz mit ihr, wurde zu ihr. Nur einen flüchtigen Augenblick löste sich mein Körper auf und meine Seele wuchs mit dem Universum zusammen. Alles bildete sich zu einem grossen Ganzen.
Dann öffnete ich wieder die Augen, wurde wieder zum Menschen mit einem Leib aus Fleisch und Blut. Es erschien mir nun alles so klar, ich dachte nicht mehr an das Verlorene, ich dachte nur noch an mich. Eine nie geglaubte Liebe zum Leben entsprang in meinem Bewusstsein, Optimismus strömte durch meine Venen und das Hochgefühl hob meinen Körper empor. Von Ehrgeiz gepackt verliess ich die Wiese, mit der ich soeben verwachsen war.
Durchnässt und ausser Atem betrat ich die Strasse, die Stadt und das Leben. Ein neues Leben, in welchem ich die Hoffnung fand und mit ihr in die Zukunft ging. Der Weg noch immer verschwommen, war ich nun bereit ihn zu betreten. Die Verzweiflung hatte ich zurückgelassen, um mich mit dem Dasein zu versöhnen und die Realität begrüsste mich zärtlich mit Frieden.
7. November 2008 |
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