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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten

Armin Müller-Stahl und mein Hals

von Dieter Raedel >>

Als ich leichtsinnigerweise ihm in die Quere kam.

1975 lernte ich den großen Schauspieler während einer Tournee der Konzert-und Gastspieldirektion Karl-Marx-Stadt (jetzt Chemnitz) kennen. Wir waren eine Truppe von Artisten des Staatszirkus der DDR, die in einem Tournee-Programm mit Armin Müller-Stahl gemeinsam auftraten. Der liebenswürdige Mime führte von Szene zu Szene durch das Programm, wobei er mit Leichtigkeit sämtliche Register seines umfangreichen Könnens zog. Seine gefühlvolle prägnante Stimme ist längst der Welt bekannt und neben seiner schauspielerischen Ernsthaftigkeit liebt er den Humor. Im Programm spielte er auf zwei Flöten gleichzeitig und entfaltete auch mit einer Minigeige, die er perfekt beherrschte, eine Art Musical - Clownerie vom Allerfeinsten. Zudem war er die Liebenswürdigkeit in Person.

Im Programm trat ich mit meinem Kollegen Werner Hassepaß als Clown-Duo "Boony und Kullebumm" mit der Szene "Der Gewichtheber" und einer akrobatischen Clown-Szene mit Tisch und Rolle auf, in der Kullebumm sein artistisches Können entfaltete. Handstand auf Brett und Rolle und ein riskanter Abflug vom Tisch zum Boden, gehörten zu seinen leichtesten Übungen. Als Pantomime hatte ich noch eine zusätzliche Einzeldarbietung, wo das sogenannte "Dynamische Gehen" auf der Stelle enthalten war. Bei dieser Art der Fortbewegung scheint tatsächlich der Fußboden wegzuschwimmen. Das hatte ich mir von Marcel Marceau abgeschaut. Wenn ich pantomimisch in Aktion war, stand Armin in der Gasse, schaute interessiert zu und versuchte mit Erfolg diese seltsame Stilübung. So lernten wir uns kennen und waren uns bald freundschaftlich zugetan.

Es war Winter und es gab Schnee. Wir Gaukler aus Berlin übernachteten in einer Pension in Grünhainichen, wo wir
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