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Kurzgeschichten > Wahre Geschichten
Gelassener warten lässt es sich zuweilen dort, wo man sich auch kleinster Farbtupfer im Alltagsgrau gewahr wird: So schätze ich derzeit den gelben Blumenstrauss auf dem Küchenholztisch
und zähle die Tage, bis die Stengel der gelben, sonnenartigen Blüten schlaff herabhängen. Sie sehen dann aus, als verneigten sie sich vor mir. Als Abwechslung mag ich auch das Geklapper
von Pfannen und Geschirr, das Zischen des Bratgutes auf dem Herd der Küche gegenüber. Auch die schrillen Pfeiftöne zweier Kleinpapageien – die über einen zweiten Korridor aus einem
weiteren Zimmer hallen, auch sie bieten mir Zerstreuung. Nach einiger Zeit des Lauschens frage ich mich, wie es wäre, wenn wir beide – Schirm und Vogelschwarm - uns direkt sehen
könnten. Wenn ich mein statisches Dasein für einen Augenblick ohne fremde Hilfe überwinden könnte. Wenn ich meine untere Spitze wie einen Taktstock heben und senken würde: Wäre das
kein Gaudi für unsere Zweckgemeinschaft? Meine federleichten Mitbewohner warten genauso ungeduldig wie ich.

Im Traum höre ich das Trillern und Trällern der knallig grün-roten Krummschnäbler, das sich zu einer Art von Konzert geformt hat. Sie wippen auf ihren Holzstangen fröhlich hin und
her – im Einklang mit meinem Fuss, der metallisch auf den Parkettboden klopfend den Takt angibt.
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