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Lyrik > Alltag

Er ist seinen Verletzungen erlegen....

von Anita Namer >>

Er ist seinen Verletzungen erlegen, lesen wir oft und meinen - durch seine körperlichen Verletzungen kam jemand zu Tode.

Wie oft jemand seinen seelischen Verletzungen erliegt, erkennen wir selten. Wie tief sind oft diese Wunden - und werden nicht beachtet - nicht von uns selbst und nicht von den anderen, weil sie nicht sichtbar sind und weil wir Meister darin sind, sie zu verbergen.
Deshalb bekommen diese Wunden auch wenig Beachtung - kein Pflaster, keine Salbe und keinen Verband.
Es gibt Zeiten, da stochern wir selbst darin herum – fühlen uns wieder und wieder aufs Neue verletzt, holen die Bilder und Gefühle hervor, frischen die alten Geschichten auf. Auf diese Art kann nichts heilen.
Meistens wurden nicht nur wir verletzt, sondern haben wir selbst auch verletzt.
Ohne es zu merken, ohne dass wir überhaupt eine Ahnung davon haben.
Wenn wir die Vision einer friedvollen Welt irgendwann leben wollen - wird es Zeit, sie bei uns zu beginnen. Jetzt, heute, diese Sekunde.
Wir können über die Wunden Brücken bauen, uns die Hände reichen und gegenseitig Verständnis und Verzeihen schenken.
Mit dieser neu gewonnenen Freiheit ist es möglich, Wunden zu heilen, auch wenn manchmal Narben bleiben. Mit ihnen können wir wachsen - in eine Welt voller Wunder.

© A. Namer 11/2018
Der Text bezieht sich sehr weitläufig...
Es gibt soo viele Verletzungen, von denen wir keine Ahnung haben. Zwischen Eltern und Kindern, zwischen Freunden, zwischen Arbeitskollegen, zwischen Gruppierungen, Völkern, Städten, Ländern....
Wie viel reden wir über unsere Verletzungen?
Graben wir sie in uns ein? Wie oft graben wir sie wieder aus und "benutzen" sie zu irgendeinem Zweck?
Es ist nicht üblich, darüber zu reden...
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