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Lyrik > Alltag

FLIEDERDUFT, AMSELGESANG UND INNERE BILDER

von Filip Lohti >>

Oh du lustige Schamhaarbraut,
wir lieben uns im wilden Kraut,
nicht so laut, nicht so laut.

(.)

Das Korn rauscht über uns,
wir sind aufgewacht und
es ist Abend geworden.

(.)

Ich habe mich schon oft gefragt, ob der ungewöhnlich
nahe und stille Besuch eines Vogels nicht der Besuch
einer verstorbenen Seele sein könnte.

(.)

Willst Du meine Brüste sehen
und für immer immer bei mir bleiben?

(.) (.)

Wir riechen uns durch Haut und Haar und küssen uns zum
innigsten mal während die Tulpen auf dem Tisch ihre
Blätter verlieren. Mit dem ersten Amselgesang, der durchs
offene Fenster zur Wiege des Kindes der Tochter meines
Sohnes dringt, feiern wir den weichen Schatten an der Wand
und tragen keine Namen mehr.

(.)

Willst Du?

(.)

Jetzt so mitten im Nachmittag?

(.)

Wie wild fuchtelten die Papierstreifen vor dem
offenen Fenster in der Luft herum und dann setzte
warmer Regen ein und rauschte.

(.)

Mein lieber Vater, heute war ein wunderschöner Herbsttag
mit blauem Himmel und frischer Luft. Die Sonne wärmte
mein Gesicht und die Blätter im Gras raschelten laut.
Ich lag in der Wiese und schaute in den Himmel.
Heute sind es acht Jahre, dass Du nicht mehr da bist.
Gruss von der Welt.

(.)

So still war es schon lange nicht mehr.






19. August 2016
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